Geschichte

Trägerverein

Damit Kinder Zukunft haben

150 Jahre Evangelische Erzieherinnenausbildung

 

1862 - 1917: Aufbruch – Begeisterung

Die Gedanken Friedrich Fröbels finden begeisterte Anhängerinnen. Die ersten Kindergärten entstehen. Ein „Damenkomitee" in Stuttgart gründet 1862 einen evangelischen Kindergarten und sieht von Anfang an die Notwendigkeit, junge Frauen dafür auszubilden.

Der "Verein Evangelischer Kindergarten" setzt in seinen "Komitee-Kindergärten“ junge „Lernfräulein“ ein und leitet sie zum Umgang mit Kindern an. Die Ausbildung weitet sich aus; aus Tages- und Wochenkursen entstehen Halbjahreskurse. 1906 können am „Evangelischen Fröbelseminar" die Berufsabschlüsse Kinderpflegerin, Kindergärtnerin und Jugendleiterin erworben werden.

 

1918 - 1945: Dunkle Zeiten – Lichtblicke

Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise werden zur Bedrohung für den Verein: Wegen der Inflation sinken die Schülerinnenzahlen, Anstellungsmöglichkeiten für Kindergärtnerinnen sind rar. ln den dreißiger Jahren nehmen staatliche Reglementierungen zu. Es wird zunehmend schwerer, das evangelische Profil aufrechtzuerhalten. Zur Teilnahme an der Abschlussprüfung muss die Zugehörigkeit zu einer Jugendorganisation der NSDAP nachgewiesen werden.

Die Stuttgarter Schule wird 1944 bei einem Bombenangriff völlig zerstört. Eine kurze Zeit lang wird in Esslingen unterrichtet. Nach Ende des Krieges kann im alten Augustiner-Chorherrenstift in Herbrechtingen der Neuanfang gewagt werden.

 

1946 - 1973: Wiedereinstieg – neue Standorte

1946 wird mit dem „Evang. Kindergärtnerinnenseminar" die Arbeit in Stuttgart wieder aufgenommen. Die Schule in Herbrechtingen wird weitergeführt. Der „Verein Evang. Kindergärtnerinnenseminare" wird 1952 ins Vereinsregister Stuttgart eingetragen.

Der Bedarf an Kindergärtnerinnen wächst rasant. ln Reutlingen nimmt 1964/65 das Kindergärtnerinnen- und Jugendleiterinnenseminar seinen Betrieb auf.

1970 werden die „Kindergärtnerinnenseminare" offiziell umbenannt in "Evangelische Fachschulen für Sozialpädagogik". Auch der Trägerverein erhält einen neuen Namen: Verein Evang. Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik e. V.

1973/74 wird die Evangelische Fachschule in Schwäbisch Hall eröffnet.

 

1974 bis heute: Weiterentwicklung – Qualität

1975 eröffnet in Herbrechtingen das Evangelische Kinderzentrum. Steigende gesellschaftliche Anforderungen verändern das Berufsbild der Erzieherin und des Erziehers erheblich. Die Evangelischen Fachschulen bieten deshalb Zusatzqualifikationen an und entwickeln standortbezogene Schwerpunkte.

1983 zieht die Stuttgarter Fachschule in den Stadtteil Botnang um. Zu ihr gehört nun auch ein Kindergarten.

Die gemeinsame Basis der Schulen wird durch "Grundsätze zum evangelischen Profil" (2006) und „Grundsätze zum friedenspädagogischen Profil" (2010) formuliert.

Die Fachschulausbildung ermöglicht nun auch den integrierten Übergang zum Studium: Seit 2008 kann die Doppelqualifikation Erzieherin/Erzieher und Bachelor Frühkindliche Bildung und Erziehung erworben werden, die mit den Hochschulen in Ludwigsburg entwickelt wurde.